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2003 | MÄRZ | KOMA
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Schlechte Nachrichten folgen gern auf langes Schweigen. Wir haben seit einem
Jahr nicht mehr gespielt und das nicht nur, weil wir uns von unserem
Trommler getrennt haben. Meine Erkenntnis ist, dass weder unser gemeinsamer
Energiehaushalt noch die finanziellen Mittel ausreichen, um froh und
unabhängig im Zirkus der Aufmerksamkeitsökonomie mitmischen zu können. Ohne
Knebelverträge mit Verlag, Label und Management lässt sich im Musikgeschäft
des dritten Jahrtausends kein Pfifferling gewinnen. Ohne zeit- und
geldraubendes Engagement für Promotion und Produktion gleichmässig auf alle
Bandmitglieder zu verteilen, kann keine Combo bestehen.
Nicht, dass ich das nicht schon vor drei Jahren gewusst habe. Ich habe es
nur irrtümlich als lösbares Problem eingestuft. Für mich ist das kein Grund
zur Trauer. Wir haben bei unseren Gigs Spaß gehabt, nette Leute getroffen
und viel gelernt. Ich für meinen Teil weiß jetzt, dass mir meine
Unabhängigkeit und Flexiblilität sehr viel wert ist. Dass nach fast einem
Jahrzehnt Abstinenz das Musikmachen wieder zu den wichtigsten Dingen in
meinem Leben gehört. Vielleicht muss es nicht immer in der klassischen
Bandkonfiguration stattfinden.
DIE ANDEREN verschwinden nicht von der Bildfläche, sie werden nur ins
künstliche Koma versetzt. Ärzte machen das gelegentlich mit Unfallpatienten,
um die Überlebenschancen zu erhöhen. Diese Website wird so etwas wie das
EEG, das die matten Gehirnströme über dem Krankenbett anzeigt. Einige
Studioaufnahmen werden in Kürze vollendet und hier veröffentlicht. Neue
Songs werden auch zukünftig zum Download eingestellt. Aber Liveauftritte
wird es in absehbarer Zeit wohl nicht mehr geben.
Diese entspannte Arbeitsweise erlaubt mir, mich wieder auf das Filmemachen
zu konzentrieren. Für mein nächstes Projekt werde ich im Sommer mit einer
Kameraausrüstung quer durch Europa fahren und Stories über das "Alte Europa"
drehen. Danach beginnt hoffentlich die Arbeit an einer TV-Sendung, die
deutsche Musikproduktionen via Auslandsfernsehen der Deutschen Welle
weltweit bekannt machen sollen. Und ich habe ein paar Songs in der Pipeline,
die im Herbst produziert werden können.
Mein Dank geht an alle Fans, die unsere Konzerte besucht haben und alle
Journalistenkollegen, die über uns geschrieben haben. Wir sehen uns wieder.
Toster _____\\
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2002 | FEBRUAR | SAUGER WILLKOMMEN
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Alle diejenigen, die uns die schleichende Selbstlöschung ihrer alten DIE
ANDEREN-Cassetten geklagt haben, können aufatmen: Sechzehn Titel aus den
Achtzigerjahren stehen jetzt in der Rubrik "Klanggut" unserer Site im
Archiv. Remastered, in CD-naher Qualität und zum kostenlosen Download. Also
macht die DSL-Leitung scharf, saugt die Songs aus dem Netz und lasst den
Brenner rotieren..
Toster _____\\
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2001 | NOVEMBER | MEHR MUGGEN
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Au weia, war ich schreibfaul ! Vor fast einem Jahr habe ich aus traurigem Anlass den letzten Eintrag hinterlassen: Feeling B-Häuptling Aljoscha Rompe war für immer verstummt. Das hat mich schon mitgenommen, war aber nicht der Grund dafür, selbst in brütendes Schweigen zu verfallen. Es gab nur nix Neues. Wir haben im schlecht belüfteten Proberaum vor uns hin gewerkelt und Bierdosen jongliert. Jetzt gibt's wieder was zu schnattern: Gleich zwei Leute buchen Auftritte für uns. Seit Anfang November schlägt sich das positiv in unserer Auftrittsstatistik nieder (---> Spielgebiet). Es ist unfassbar, aber die Stimmung auf den Konzerten ist wie in den Achtzigerjahren: Hippies und Punks, würdige Senioren und minderjährige Mädchen springen lustig miteinander über den Tanzboden. Wir auf der Bühne sind auch schon gut warmgespielt. Nur mit den teilweise grottenschlechten Monitoren habe ich ein echtes Problem - ich höre meine eigene Stimme selten tongenau. Übergangsweise habe ich mir einen Stöpsel ins Ohr gesteckt, um mich über die Schädelresonanz zu kontrollieren. Macht aber keinen Spass, sondern fühlt sich an wie nach einem halbseitigen Hörsturz. Nun habe ich meine Schlafmünzen gezählt und einen eigenen Monitor bestellt. Mikro rein und gut. Nie wieder abhängig vom Frontmixer ! Ich werde trällern wie eine Haubenlerche.
Toster _____\\
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2000 | DEZEMBER | ALJOSCHA
//____ Aljoscha Rompe, Sänger und Mastermind der legendären Chaos-Punkband »Feeling B«, ist tot. Bauarbeiter fanden den vermutlich während eines Asthma-Anfalls Erstickten an einem Novembermorgen in seinem Wohnmobil. Die Tür des Wagens stand offen. Das Fahrzeug parkte in unmittelbarer Nähe der Kneipenmeile am Wasserturm im Prenzlauer Berg. Kurz zuvor hatte Aljoscha angeblich nach einem gewonnenem Gerichtsprozess ein Vermögen geerbt. Viele Leute wussten das, weil Aljoscha es freimütig erzählte.
Zeitsprung
Hätte ich Aljoscha Anfang der Achtzigerjahre nicht kennen gelernt, hätte ich dieses Jahrzehnt wohl Leiterplatten lötend im VEB Werk für Fernsehelektronik verbracht. Mit seiner Band »Feeling B« bewies er vielen alternativen Musikern in der DDR, dass es für sie eine Bühne und ein Publikum gab. Alexander »Aljoscha« Rompe war ein charismatischer Typ mit einer schillernden Biographie. Auch mich hat er fasziniert, inspiriert und - gerade in den letzten Jahren - irritiert. Schöpferisches und Zerstörerisches war in seiner Seele immer symbiotisch verbunden. Zuletzt aber schien mir die Zerstörung Oberhand zu gewinnen. Und sie richtete sich vorallem gegen ihn selbst. Aljoscha, Du wirst mir fehlen.
Trauer
Zusammen mit Freunden und Zeitgenossen werden »die anderen« am Abend des 19. Dezember 2000 seiner gedenken. Im Kesselhaus der Kulturbrauerei im Prenzlauer Berg findet ein Konzert mit einem knappen Dutzend Bands statt. Organisiert wird die Veranstaltung von Aljoschas letzten Mitstreitern bei »Feeling B« . Alle Musiker spielen unentgeltlich. Überschüssige Einnahmen werden einer gemeinnützigen Einrichtung gespendet. Wir wünschen uns, dass all die kommen, denen Aljoscha Rompe als Mensch und Musiker etwas bedeutet
hat.
Toster_____\\
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2000 | MAI | MUSIK FÜR DIE MASSEN
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CD-Cover falzen ist nicht gerade unsere Lieblingsbeschäftigung, auch wenn
wir stolz auf unsere brennerheisse erste Veröffentlichung nach 11 Jahren
sind.
Die EP »Auferstehung« enthält die Songs »Empty Cans«, »Mile By Mile«
und »Wasting Time«. Wir haben die Titel im April dieses Jahres im Autumn Lab
Studio Berlin aufgenommen und eine Menge Spass dabei gehabt. Der wird sich
hoffentlich auf Euch übertragen, nachdem Ihr Euch die Songs in der Rubrik
Klanggut herunter geladen habt. Wem das zu stressig ist, der kann den Silberling gerne für einen schlappen Fünfer plus Porto und Verpackung bei uns bestellen:
DIE ANDEREN | Postfach 580 549 | 10414 Berlin
oder per Elektropost unter kaufen@die-anderen.de.
Vorher reinhören könnt ihr im Klanggut hier auf der Website.. _____\\
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2000 | APRIL | ZUSÄTZLICHER BOOKING-KONTAKT
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Für das Booking der Band wurde eine Unified Messaging Number
eingerichtet. Unter der folgenden Nummer kann man jetzt Faxe und
Sprachnachrichten hinterlassen.
0721 - 151 - 269 896 _____\\
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2000 | MÄRZ | AUFERSTEHUNG No.2
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Am Samstag, den 11. März 2000, feiern wir öffentlich und lautstark unsere
Wiederauferstehung im Potsdamer »Lindenpark«. Verstärkung erhalten wir hierbei von den
»Skeptikern« und der »Art«.
Sämtlichst also von lieben alten Bekannten, mit
denen das Wiedersehen reichlich Freudentränen, Rotweinflecke und Bierpfützen
verspricht. Um das (n)ostalgische Fass endgültig zum Überlaufen zu bringen,
firmiert die Veranstaltung auch noch unter der Überschrift: »Die anderen
Bands.«
Wir bitten um zahlreiches Erscheinen. Bildet Fahrgemeinschaften, stützt die
Kranken und Gebrechlichen, bügelt die Flickenjeans und streicht Rasierschaum
in die Haare. Wir versprechen einen bunten Strauss beliebter Melodien und
ein kurzweiliges Tanzvergnügen. _____\\
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2000 | FEBRUAR | JETZT GEHT´S LOS!
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Es ist vollbracht: Am 25. Februar haben wir in aller Stille unser erstes
Konzert gespielt. Dort, wo der Berliner Stadtteil Moabit seinen ganzen
Charme entfaltet, durfte das Publikum eines deftig von
Kohleofengeruch und Latrinensteindüften durchwehten Clubs Zeuge unserer
Testdarbietung werden.
Das Experiment verlief unfallfrei. Trotz teilweise zehnjähriger
Bühnenabstinenz ist keiner von uns Popsenioren vor Aufregung von der Bühne
gefallen. Die Einsätze klappten leidlich, wenn auch die Stimme zeitweise
etwas aus der Ideallinie schlitterte. Das Auditorium honorierte die
eintrittsgeldpflichtige Lärmbelästigung wohlwollend mit tröpfelndem Applaus.
Niemand warf Biergläser, keiner schnipste Zigarettenkippen in Richtung
Bühne.
Ob dieses Erfolges von bebendem Enthusiasmus und strahlender
Zuversicht erfüllt, nehmen wir nun Kurs auf die Bretter, die das Geld
bedeuten. _____\\
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2000 | JANUAR | TROMMLERWIRBEL
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Wir haben eine schlechte und eine gute Nachricht.
Die schlechte zuerst: Alex Hirche, trommelnde Hoffnung unserer
Wiederauferstehung, hat uns Mitte Januar verlassen. Er will sich ganz Firma
& Familie widmen. Wir heissen das ein löbliches Tun und würdigen Alex hier
ausdrücklich als eine Stütze der Gesellschaft. Trotzdem war uns
vorübergehend etwas flau.
Die frohe Botschaft: Es hat uns nur wenige Tage gekostet, einen neuen
Drummer zu gewinnen. Er heisst Inka und hat sich als eine wahre Perle des
rhythmischen Schaffens erwiesen.
Mittlerweile steht das Fundament unseres einstündigen Programms
und wir können uns den Details widmen. _____\\
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1999 | OKTOBER | PROBEN, PROBEN, PROBEN ...
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Wir lassen die gichtigen Finger knacken und trällern in Daftys homestudio wie die
Haubenlerchen. Unsere alten Nummern haben wir - bis auf die »Klassiker« -
gründlich umarrangiert. Besonders die englischen Texte bedurften einer starken
redaktionellen Bearbeitung. Als wir damit anfingen, haben wir uns vor Lachen auf dem Boden
gerollt. Der Englischunterricht der Allgemeinbildenden Polytechnischen Oberschule war wohl
alles andere als » Weltniveau «.
Langsam, aber stetig nähern wir uns einem konzerttauglichen Programmvolumen. Eine vage
Auftrittsplanung existiert, ist aber noch nicht veröffentlichungsreif. Näheres dazu
später an dieser Stelle. Fest steht jedoch die Besetzung. _____\\
Toster | Gitarre | Gesang »DIE ANDEREN«
Dafty | Bass | Gesang »Die 3 von der Tankstelle« »DIE ANDEREN«
Lehrer Lepsch | Saxophon »Hard Pop« »DIE ANDEREN«
Alex | Schlagzeug »Die 3 von der Tankstelle« »Tina has never had a teddybear«
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1999 | MAI | AUFERSTEHUNG
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DIE ANDEREN sind seit dem 19. Januar 1999 wieder aktiv. Neue songs sind in Arbeit, alte Titel werden auf Verwendung überprüft. Das Internet wird die Hauptplattform für Publikation und Distribution von Musik und Informationen. Neue und alte Titel werden teilweise zum kostenlosen Laden bereitstehen. Digital nachbearbeitete Kompilationen von Titeln aus den achtziger Jahren werden per mailorder verfügbar sein. _____\\
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