Cobra: Unterschied zwischen den Versionen

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Heavy Metal-Band aus Berlin, 1986 bis ca. 1989.  
Heavy Metal-Band aus Berlin, 1986 bis ca. 1989.  


Die Musiker mit diverser Erfahrung in der Berliner Hardrock & Metal-Szene gründeten ihre Band als ostdeutschen Beitrag zum sogenannten "Hairspray Metal", wie er derzeit international durch Bands wie '''Van Halen''', '''Bon Jovi''', '''Ratt''' oder '''Europe''' sehr populär war. Da professionelle Hürden wie eine Spielerlaubnis bereits genommen waren und sie mit ihrem pop-kompatiblen Sound zu bombastischer Optik ein Alleinstellungsmerkmal anstrebten, konnten rasch hochwertige Aufnahmen produziert werden. Danach kam es jedoch bereits zu Umbesetzungen und der Suche nach weiteren, unverbrauchten Talenten. So wurde nach einem Auftritt der Leipziger '''[[BADBOY]]''' im Oktober 1988 in Berlin deren Frontmann Michael Kaspar abgeworben, der dieses Angebot nur annahm, als ihm auch die Übernahme seines Gitarristen Thomas Rosanski zugesichert wurde, '''BADBOY''' lösten sich daraufhin im November 1988 auf. <br>Nach ihrer Beteiligung an dem ''"Kleeblatt Nr.22"'' Sampler standen '''Cobra''' mit ''[[Amiga]]'' in Verhandlungen über eine eigene LP. Der nach der Umbesetzung konsequente Wechsel zu selbstverfassten englischen Texten beendete jedoch dieses Projekt abrupt: als man das erste englische 4 Track Demo vorlegte, zog sich das Label mit der Begründung ''"Das ist Musik, die man der DDR-Jugend nicht zumuten kann..."'' zurück. Auftritte im DDR-Fernsehen und Rundfunk-Einsätze gab es auch nicht mehr, nur in der wichtigen DT64-Szene-Sendung "Tendenz Hard bis Heavy" wurden die neuen Titel gespielt. Von März bis August 1989 spielte die Band außerdem zahlreiche erfolgreiche Konzerte in 5er-Besetzung, bis der Bandmanager sozusagen "über Nacht" Richtung Westen verschwand. Daraufhin verliessen auch die beiden "Neuen" (noch illegal) im Spätsommer die DDR, wodurch '''Cobra''' sich auflöste.<br>Jens Kuge spielte später bei '''[http://www.ostmetal.de/www/voice.htm Voice]''' aus Markneukirchen, Frank Binke arbeitete als Studio-Musiker u.a. für '''[[Sandow]]''' und '''[[Mia.]]''' und war eine Zeit lang sogar Bassist bei der US-Band '''[https://de.wikipedia.org/wiki/Kingdom_Come Kingdom Come]'''.
Die Musiker mit diverser Erfahrung in der Berliner Hardrock & Metal-Szene gründeten ihre Band als ostdeutschen Beitrag zum sogenannten "Hairspray Metal", wie er derzeit international durch Bands wie '''Van Halen''', '''Bon Jovi''', '''Ratt''' oder '''Europe''' sehr populär war. Da professionelle Hürden wie eine Spielerlaubnis bereits genommen waren und sie mit ihrem pop-kompatiblen Sound zu bombastischer Optik ein Alleinstellungsmerkmal anstrebten, konnten rasch hochwertige Aufnahmen produziert werden. Danach kam es jedoch bereits zu Umbesetzungen und der Suche nach weiteren, unverbrauchten Talenten. So wurde nach einem Auftritt der Leipziger '''[[BADBOY]]''' im Oktober 1988 in Berlin deren Frontmann Michael Kaspar abgeworben, der dieses Angebot nur annahm, als ihm ein konsequenter Wechsel zu genre-üblich englischsprachigen, selbst geschriebenen Titeln zugesichert wurde. Auch die Übernahme seines bisherigen Gitarristen Thomas Rosanski wurde vereinbart, '''BADBOY''' lösten sich daraufhin im November 1988 auf. <br>Nach ihrer Beteiligung an dem ''"Kleeblatt Nr.22"'' Sampler standen '''Cobra''' mit ''[[Amiga]]'' in Verhandlungen über eine eigene LP. Als die Band jedoch statt deutscher "Alibi"-Songs das erste englische 4 Track Demo vorlegte, zog sich das Label mit der Begründung ''"Das ist Musik, die man der DDR-Jugend nicht zumuten kann..."'' zurück. Auftritte im DDR-Fernsehen und Rundfunk-Einsätze gab es auch nicht mehr, nur in der wichtigen DT64-Szene-Sendung "Tendenz Hard bis Heavy" wurden die neuen Titel gespielt. Von März bis August 1989 spielte die Band außerdem zahlreiche erfolgreiche Konzerte in 5er-Besetzung, bis der Bandmanager sozusagen "über Nacht" Richtung Westen verschwand. Daraufhin verliessen auch die beiden "Neuen" (noch illegal) im Spätsommer die DDR, wodurch '''Cobra''' sich auflöste.<br>Jens Kuge spielte später bei '''[http://www.ostmetal.de/www/voice.htm Voice]''' aus Markneukirchen, Frank Binke arbeitete als Studio-Musiker u.a. für '''[[Sandow]]''' und '''[[Mia.]]''' und war eine Zeit lang sogar Bassist bei der US-Band '''[https://de.wikipedia.org/wiki/Kingdom_Come Kingdom Come]'''.


''Vielen Dank an M.K. für die lange verschollenen Informationen!''
''Vielen Dank an M.K. für die lange verschollenen Informationen!''

Version vom 27. Mai 2021, 18:58 Uhr

Heavy Metal-Band aus Berlin, 1986 bis ca. 1989.

Die Musiker mit diverser Erfahrung in der Berliner Hardrock & Metal-Szene gründeten ihre Band als ostdeutschen Beitrag zum sogenannten "Hairspray Metal", wie er derzeit international durch Bands wie Van Halen, Bon Jovi, Ratt oder Europe sehr populär war. Da professionelle Hürden wie eine Spielerlaubnis bereits genommen waren und sie mit ihrem pop-kompatiblen Sound zu bombastischer Optik ein Alleinstellungsmerkmal anstrebten, konnten rasch hochwertige Aufnahmen produziert werden. Danach kam es jedoch bereits zu Umbesetzungen und der Suche nach weiteren, unverbrauchten Talenten. So wurde nach einem Auftritt der Leipziger BADBOY im Oktober 1988 in Berlin deren Frontmann Michael Kaspar abgeworben, der dieses Angebot nur annahm, als ihm ein konsequenter Wechsel zu genre-üblich englischsprachigen, selbst geschriebenen Titeln zugesichert wurde. Auch die Übernahme seines bisherigen Gitarristen Thomas Rosanski wurde vereinbart, BADBOY lösten sich daraufhin im November 1988 auf.
Nach ihrer Beteiligung an dem "Kleeblatt Nr.22" Sampler standen Cobra mit Amiga in Verhandlungen über eine eigene LP. Als die Band jedoch statt deutscher "Alibi"-Songs das erste englische 4 Track Demo vorlegte, zog sich das Label mit der Begründung "Das ist Musik, die man der DDR-Jugend nicht zumuten kann..." zurück. Auftritte im DDR-Fernsehen und Rundfunk-Einsätze gab es auch nicht mehr, nur in der wichtigen DT64-Szene-Sendung "Tendenz Hard bis Heavy" wurden die neuen Titel gespielt. Von März bis August 1989 spielte die Band außerdem zahlreiche erfolgreiche Konzerte in 5er-Besetzung, bis der Bandmanager sozusagen "über Nacht" Richtung Westen verschwand. Daraufhin verliessen auch die beiden "Neuen" (noch illegal) im Spätsommer die DDR, wodurch Cobra sich auflöste.
Jens Kuge spielte später bei Voice aus Markneukirchen, Frank Binke arbeitete als Studio-Musiker u.a. für Sandow und Mia. und war eine Zeit lang sogar Bassist bei der US-Band Kingdom Come.

Vielen Dank an M.K. für die lange verschollenen Informationen!

Bandinfo: www.ostmetal.de | www.deutsche-mugge.de | www.metal-archives.com

Besetzung

Musik

  • 1988: Lady Rock / Wilde Action / Träumer / Feuer unterm Eis, auf: "Kleeblatt Nr.22 - Hard & heavy" (LP Compilation, Amiga 856329)
  • 1988: Träumer, auf: "Das Album - Rockbilanz 88" (DLP Compilation, Amiga 856390/91)
  • 2020: Girls, girls, girls / We want rock, auf: "Hard and Heavy Vol.I" (Tape Compilation, Agony Records TON 001)

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